Team

Ausstellungsmacher*innen

Tinka Kuhlmann

  • » Kurzbiographie

    Seit über 20 Jahren, nach dem Abschluss meiner Ausbildung zur Schriftsetzerin und dem Studium der Visuellen Kommunikation, arbeite ich als freiberufliche Gestalterin in München. Zu einem echten Schwerpunkt meiner Arbeit hat sich mit der Zeit die Szenografie entwickelt. Themen begreifen, sie gut in Szene gesetzt und gestaltet spürbar machen, so dass die Inhalte klar werden. Und dazu: Vielschichtigkeit im Raum, umsichtig ausgesuchte Materialien, einprägsame, funktionierende Typografie und Farben, das Zusammenspiel aller Elemente bis hin zu kleinen Feinheiten all das gehört für mich unbedingt zu gelungener Szenografie. Dieses Projekt ist mir sehr ans Herz gewachsen. Es ist schön, einzutauchen in die Geschichten hinter den Dingen mit ihrer eigenartigen, ganz besonderen Ausstrahlung. Nun bekommen sie von uns eine Bühne. Es ist mir eine Freude.

Marlen Elders

  • » Kurzbiographie

    Seit 2016 bin ich Teil des Forschungsprojektes „Remoteness & Connectivity: Highland Asia in the World“ am Institut für Ethnologie der LMU München. Ich habe Ethnologie, Kunstwissenschaften und Environmental Studies studiert und mich in meiner Forschung mit Sinneswahrnehmung, Atmosphären und evokativen Forschungsmethoden beschäftigt. Die Schnittstelle zwischen Ethnologie und Gestaltung, sowie das Übersetzen ethnografischen Wissens in multi-sensorische Formen haben mich in den letzten Jahren viel begleitet. So arbeitete ich im Sommer 2017 an der Ausstellung „Ecopolis München: Environmental Histories of a City“ am Rachel Carson Center und 2018/19 an meinem ersten ethnografischen Dokumentarfilm „Murghab“ – einem Porträt des täglichen Lebens im Hochland Tadschikistans. Auch mit dieser Ausstellung versuchen wir, Einblicke in die scheinbar abgelegenen Bergregionen Asiens zu eröffnen, die so viele kosmopolitische Geschichten beherbergen.

Alfred Küng

  • » Kurzbiographie

    Ich habe Lehramt für bildende Kunst an der Schule für Gestaltung Basel studiert und arbeite seit über 25 Jahren fast ausschließlich als Ausstellungsgestalter für Museen. Die Arbeit als Vermittler zwischen Wissenschaft und Besucher*innen, Kompliziertes vereinfachen, Geschichten erzählen, Räume bauen und Erlebnisse ermöglichen, fasziniert mich nach wie vor. Jedes neue Projekt öffnet mir die Tür zu einer auch für mich noch unbekannten Welt. Ich darf der erste Besucher sein in einer Ausstellung, die erst noch wird. Dieses Projekt ist wichtig für mich, weil wir als Gestalterteam schon zu Beginn in den Prozess mit einbezogen wurden und während der ganzen Entwicklung unsere buchstäblich visuelle Sicht auf die Dinge einbringen konnten. Angespült wurden faszinierend-poetische Objekte, die Brücken bauen zu Orten, die ich vielleicht nie besuchen werde; hier kann ich sie erahnen und sogar riechen.

Martin Saxer

  • » Kurzbiographie

    Ich habe in Zürich und Oxford Ethnologie studiert und von den letzen 15 Jahren sieben in Asien verbracht – in Tibet, Nepal, Sibirien, Kirgistan und Tadschikistan. Auf meinen Reisen entwickelte ich eine Faszination nicht nur für Menschen und ihre Geschichten, sondern auch für die materiellen Sedimente, die vom Leben und den Träumen von gestern erzählen. So entstand die Idee für die Ausstellung „Strandgut am Berg“. Vor meinem Ethnologie-Studium war ich als Kunsthandwerker, Gärtner, Grafiker, Schauspieler und Theaterregisseur tätig. Die Arbeit an dieser Ausstellung hat es mir ermöglicht, viele der Erfahrungen aus jener Zeit wieder hervorzuholen und nutzbar zu machen. Ich habe drei lange Dokumentarfilme gedreht, führe seit 2012 den Blog „The Other Image“ (www.theotherimage.com) und arbeite gegenwärtig an meinem zweiten Buch. Seit 2015 leite ich das Forschungsprojekt „Remoteness & Connectivity: Highland Asia in the World“ am Institut für Ethnologie der LMU München.

Sammler*innen

Tobias Marschall

  • » Kurzbiographie

    Ich bin Doktorand am Graduate Institute in Genf und arbeite an einer „Ethnographie zu Fuß“ durch den afghanischen Teil des Pamir-Gebirges. Der scheinbar abgelegene nordöstliche Zipfel Afghanistans, eingeklemmt zwischen China und Tadschikistan, birgt bei näherer Betrachtung eine erstaunliche Vielfalt von Verknüpfungen mit der Welt. Ich interessiere mich für den Zusammenhang zwischen der Orientierung der Menschen an globalen Trends und ihrem gleichzeitigen Wunsch nach Autonomie. Diese Sehnsüchte äußern sich auch materiell und visuell, wie etwa durch Kleidung und stilistische Präferenzen vor dem Hintergrund des limitierten Zugangs zu globalen Warenströmen. Die goldenen Uhren (altyn saat) sind monetär nicht besonders wertvoll, dienen aber doch der Zurschaustellung von Reichtum. Hergestellt in Japan oder China gelangen „goldene“ Uhren in die Taschen der Händler, zusammen mit anderen kleinen Objekten, die sich gut verkaufen. Ich habe die hier ausgestellte goldene Uhr 2016 im Basar in Ishkoshim gekauft. Auf meinem Weg in den afghanischen Pamir habe ich einige Menschen getroffen, die mehrere goldene Uhren am Handgelenk trugen. Als ich ihren Nachbarn im Tiefland davon erzählte, reagierten diese oft amüsiert, lachten und kommentierten die Extravaganz des „HochlandStyles“. Mir scheint, als stünden diese Uhren sinnbildlich für die Asymmetrien, die das afghanische Hochland prägen.

Nyima Dorjee Bhotia

  • » Kurzbiographie

    Ich bin Dokumentarfotograf und Forscher, ausgebildet in den Disziplinen Geschichte und Ethnologie. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit den sich stetig wandelnden Handelsbeziehungen zwischen dem Norden Nepals und Tibets. Ich interessiere mich für die Auswirkungen dieser Handelsbeziehungen auf die Mobilität und den sozialen Wandel innerhalb der betroffenen Gesellschaften. Ich bin als Programmkoordinator und assistierende Lehrkraft an der School for International Training in Kathmandu, Nepal, tätig. Außerdem dokumentiere und digitalisiere ich derzeit Fotoalben von Familien aus Walung, die seit den 1960er Jahren aus ihrem Heimatort nach Kathmandu, Darjeeling und New York ausgewandert sind. Die beiden Uhren sind über fünfzig Jahre alt und stammen aus meinem Heimatort Walung. Die West End Watch gehörte meinem Vater, der im Trans-Himalaya-Handel tätig war; die Seiko 5 meinem Onkel, der früher Hirte in Walung war.

Alessandro Rippa

  • » Kurzbiographie

    Ich bin Ethnologe und arbeite derzeit als Postdoktorand an der University of Colorado in Boulder, USA. Ich forsche seit über zehn Jahren in China und habe dort vor allem Infrastrukturprojekte und Handel in den Grenzregionen von Xinjiang und Pakistan sowie Yunnan und Myanmar untersucht. Auf meinen Reisen durch Zentralasien, Pakistan und China begann ich Teppiche zu sammeln. Ich interessiere mich sehr für die Geschichte(n) und Erinnerungen, die diese Teppiche in sich bergen und dabei nationale und kulturelle Grenzen überschreiten. Die hier ausgestellten Schuhe kommen aus dem Norden Myanmars. Als jemand, der zu Straßenbauprojekten arbeitet, war ich immer fasziniert von der Omnipräsenz der „Liberation Shoes“ in dieser Region. Sie sind auf den abgelegensten Märkten zu finden. Entlang der Fragen, woher diese Schuhe kommen, wie und wofür sie verwendet werden, eröffnen sich interessante Einblicke in die Pfade der infrastrukturellen Entwicklung.

Anne Gry Sturød

  • » Kurzbiographie

    Ich bin Humangeographin und Assistenzprofessorin an der University of South-Eastern Norway. In meiner Forschung untersuche ich, wie sich die lokalen Naturwahrnehmungen und -praktiken dort verändern, wo sich der Tourismussektor entwickelt. Mein Feld ist das post-sozialistische Kirgistan. Während eines Forschungsaufenthalts zwischen 2016 und 2017 kam ich nach Jyrgalan im Nordosten des Landes. Ich war fasziniert vom schnellen Wandel den dieses Bergdorf in nur wenigen Jahren durchlaufen hat – weg vom Kohlebergbau, hin zum Tourismus. Wenn ein Ort sich so rapide verändert, frage ich mich, wie er wohl in zehn Jahren aussehen wird… Wer wird hier leben? Wird die alte Geschichte des Bergbaus, der Stolz, das Blut und der Schweiß der endlosen Arbeitsstunden ersetzt werden vom Pulverschnee im neuen Skigebiet? Werden die kleinen Häuser und das Leben in den Minen vergessen sein zwischen Gasthäusern und hippen After-Ski Bars? Werden die Kumpels alle weggezogen sein, verdrängt von Touristen in grellen Wintersportklamotten?

Phurwa Dhondup Gurung

  • » Kurzbiographie

    Ich bin Masterstudent der Geographie an der University of Colorado in Boulder, USA, und interessiere mich für politische Ökologie, Critical Development Studies und die Beziehungen zwischen Umwelt, Gesellschaft und Infrastruktur. In meinen Forschungsarbeiten untersuche ich Fragen von Macht, lokaler Politik und der Entwicklung staatlicher Strukturen, vor allem in Hinblick auf Konflikte um natürliche Ressourcen. Dies betrachte ich im Speziellen im Spannungsfeld zwischen nationalen Umweltschutzprogrammen, indigenen Menschenrechtsbewegungen und staatlichen Umstrukturierungsprozessen im nepalesischen Teil des Himalayas. Neben meiner wissenschaftlichen Arbeit sehe ich mich als politischen Akteur und hoffe, durch mein Handeln auch etwas für mein Heimatland tun zu können. Der Volleyball-Futtersack stammt aus dem Haus meiner Schwester in Dolpo, Nepal. Ich habe ihn unzählige Male benutzt, um mein Pferd Hola Tingkar (schwarz mit weißen Flecken auf Stirn, Brust und Hinterbeinen) zu füttern.

Daler Kaziev

  • » Kurzbiographie

    Ich bin ein Masterstudent am Department of Natural Resources der Cornell University, USA. Ich forsche zu der Frage, wie lokale klimatische Veränderungen durch ökologische Kalender antizipiert werden können. Diese alten Kalender dienen der Nahrungsmittelsicherheit im Pamir-Gebirge Zentralasiens. Im Spezifischen erforsche ich ökologisches Wissen von Bauern, Jägern und Fischern in Sary Mogul im Alai-Tal Kirgistans sowie im Murghab Distrikt Tadschikistans. Die sowjetischen Konservendosen und das blaue Wellblech stammen aus Murghab, dem Ort, in dem ich aufgewachsen bin.

Galen Murton

  • » Kurzbiographie

    Ich bin gegenwärtig Marie S. Curie Fellow am Institut für Ethnologie der LMU München und forsche am Projekt „Road Diplomacy: International Infrastructure and Ethnography of Geopolitics in 21st Century Asia“. In den USA arbeite ich als Assistenzprofessor für Geographie an der School of Integrated Sciences der James Madison University in Harrisonburg, Virginia. Ich gehe der Frage nach, wie Macht räumlich wirkmächtig wird – durch materielle Dinge wie Straßen, Schienen, Zäune oder Staudämme – und untersuche die Effekte dieser dynamischen Entwicklungsprozesse in den Grenzregionen des Himalayas. Ich unterrichte Seminare zu Kulturgeographie, Entwicklungsforschung und Geschichte der geographischen Wissenschaften. Außerdem unternehme ich zusammen mit meinen Studenten und Studentinnen Forschungsreisen in den Bergen Asiens. Ich liebe es, die Pilgerwege und Handelsrouten im Hochland Asiens zu bewandern. Meinen ersten Goldzahn ließ ich mir in Lhasa im März 1999 anfertigen.

Nadine Plachta

  • » Kurzbiographie

    Ich lebe zur Zeit in Kathmandu, Nepal, wo ich Direktorin der Zweigstelle des Südasien-Instituts der Universität Heidelberg bin. Als Ethnologin interessiere ich mich für das Zusammenspiel von Ethnizität, Indigenität und Staatsbürgerschaft in Nepals fortwährendem Zustand der politischen Rekonstruktion. In meiner Forschung gehe ich der Frage nach, wie Demokratisierungsprozesse die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit und politischer Partizipation von Minderheiten bestimmen. In Tsum, einem Tal im Norden Nepals an der Grenze zu Tibet, arbeite ich unter anderem an historischen Dokumenten, um den Wandel von Souveränität, Subjektivität und Zugehörigkeit in einer geographisch marginalen Region aufzuzeigen. Des Weiteren interessiere ich mich für materielle Formen der Konnektivität in Südasien – von Straßen bis hin zu den alltäglich gewordenen Helikoptern. Die Satteltaschen fand ich auf einer meiner Forschungsreisen. Ich folgte Händlern, die mit ihren Packtieren unterwegs waren und sprach mit ihnen über ihre Vorstellungen, Gedanken und Sorgen in Bezug auf die neuen Entwicklungen in ihrer Region.

Marta Graeter

  • » Kurzbiographie

    Ich bin Archivarin und arbeite mit digitalen Ressourcen in Stavanger, Norwegen. Letztes Jahr bewarb ich mich für ein Projekt der University of South-Eastern Norway. So erhielt ich die wunderbare Gelegenheit, nach Zentralasien zu reisen. Für sechs Wochen waren Jyrgalan und die Issyk-KulRegion mein Basislager. Die Landschaft rund um die Bergbaudörfer fasziniert mich heute noch. Ich denke, dass es vor allem die persönlichen und kommunalen Geschichten sind, die diese Orte so stark in meiner Erinnerung verhaftet haben. Diese Reise hat in mir den Wunsch geweckt, mich weiterhin mit den Kulturwissenschaften zu beschäftigen. Ich hoffe, eines Tages wieder in Kirgistan wandern zu gehen.